Ich wurde 1987 in Passau geboren. Aufgrund einer angeborenen Muskelerkrankung rolle ich im E-Rollstuhl durch die Gegend. Grund- und Hauptschule habe ich in der K-Schule in Passau, einer Sonderschule für Körperbehinderte abgeschlossen, meine Mittlere Reife in einer Staatlichen Wirtschaftsschule absolviert und habe danach zwei Ausbildungen zur Fremdsprachenkorrespondentin (englisch und spanisch) und zur Veranstaltungskauffrau erworben. Im Team einer Sportfoto-Agentur war ich im Anschluss für die Fotografendisposition und die Kundenbetreuung zuständig. Um die Welt nicht nur sprachlich zu erkunden, habe ich nun meine Reisebegeisterung zum Beruf gemacht und übe diesen mit großer Freude und Leidenschaft aus.
Ich kam 1971 in Unna zur Welt und bin in Holzwickede aufgewachsen. Nach einer langen Fernbeziehung mit vielen tausend Bahnkilometern (einfache Entfernung Holzwickede – Passau 660 km) hat es mich 2011 endgültig nach Passau verschlagen. Reisen und die Welt entdecken gehörte schon immer zu meinen Hobbies. Beruflich habe ich sowohl eine technische Ausbildung (als Industriebuchbinder) als auch eine kaufmännische Ausbildung (als Bürokaufmann) abgeschlossen. Nach 16 Jahren in der Geschäftsführung eines kleinen Familienbetriebes habe ich nun mein Hobby mit meinem Beruf verknüpft.
Wie bereits oben geschildert ist das Reisen unsere gemeinsame Leidenschaft. Zusammen haben
wir schon viele Urlaube unternommen. Dabei hatten wir viele tollen Erlebnissen und Begegnungen. Jedoch auch einige Probleme, welche die Planung eines Urlaubes im Rollstuhl mit sich bringt. Von den vielen Beispielen nervenaufreibender Urlaubsplanung möchten wir Ihnen ein besonders herausragendes nicht vorenthalten. Dieses Erlebnis war für uns letztlich der Anstoß zur Entwicklung von www.holicap.de.
Im Frühjahr 2012 wollten wir eine Unterkunft für unseren Urlaub in den Sommerferien buchen. Zur Auswahl standen die Gebiete Gardasee, Bodensee und Wörthersee. Der erste Weg führte uns ins Reisebüro. Jedoch konnte uns der durchaus freundliche Mitarbeiter weder einen Katalog mit rollstuhlgängigen Hotels oder Ferienwohnungen geben, noch hatte er im Computer Zugriff auf solche Daten. Dies war keine große Überraschung, hatten wir es nun doch schon einige Male erlebt. Einen Rat gab uns der Reisefachmann aber mit auf den Weg: „Fragen Sie doch einmal bei den örtlichen Touristeninformationen nach. Vielleicht können die Ihnen weiter helfen.“.
Gesagt, getan! Wir riefen die Tourismusbüros an, schilderten unser Anliegen und baten um Informationen. Die freundlichen Damen am Telefon versprachen, unsere Anfrage an die Betreiber der Unterkünfte im jeweiligen Gebiet weiterzuleiten. So ließen die Antworten nicht lange auf sich warten. Innerhalb kürzester Zeit trudelten fast 50 Angebote von Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in unserem E-Mail-Postfach ein. Nur leider hatten fast alle den Hinweis, auf die Notwendigkeit einer rollstuhltauglichen Unterkunft, überlesen. Uns blieb also nichts anderes übrig, als die E-Mails zu löschen.
Was nun? Sollten wir vielleicht doch einfach den Urlaub vom letzten Jahr wiederholen, da dort alles bekannt und für uns passend war? Sollten wir deshalb nun darauf verzichten, etwas Neues zu sehen und fremde Orte zu erkunden?
Nein! So schnell wollten wir nicht aufgeben. Schließlich bedeutet Urlaub ja auch Spannung und Abenteuer... das sogar schon bei der Planung!
Unsere Recherche ging also im Internet weiter. Unendliche Weiten, Informationen noch und nöcher! - Nur leider nicht das, was wir suchten. Die Beschreibungen der Hotels waren werbetechnisch überragend, mit herrlichen Bilder und ansprechenden Texten. Hatten für uns jedoch kaum relevante Inhalte zu bieten. Gibt es denn barrierefreie Zimmer und wie sind diese ausgestattet? Was bedeutet denn jetzt „rollstuhlgängig“, „bedingt barrierefrei“ oder „teilweise behindertengerecht“ genau? Und dann diese ganzen Piktogramme... Wie sollte man sich da zurecht finden?
Letztendlich blieb uns nur die Möglichkeit, eine grobe Auswahl zu treffen und die Betreiber einzeln per Telefon zu kontaktieren. Die Hotels fielen im persönlichen Gespräch aus der Auswahl, weil das Bett nicht hoch genug oder nicht unterfahrbar war, weil die Duschen trotz Piktogramm eine 7 cm Schwelle hatten oder das Zimmer einfach zu eng für einen Elektrorollstuhl war. Manche Vermieter von Ferienwohnung reagierten leicht gereizt auf unsere Anfrage nach genauen Maßen. Doch teilweise riefen sie sogar zurück, um uns das Ergebnis ihrer „Maßarbeit“ mitzuteilen. Wir mussten sie leider dennoch enttäuschen – es passte nicht.
Als wir kurz davor waren aufzugeben, entdeckten wir eine Ferienwohnung am Bodensee. Sie war schwer zu finden, die Webseite eher unscheinbar, doch die Bilder sprachen für sich. Die Ausstattung war genau richtig und der Preis in Ordnung. Der Vermieter war sehr geduldig und gab uns alle nötigen Informationen. Sogar für Sonderwünsche war er aufgeschlossen. Mit einer zusätzlichen Matratze wurde auch das Bett noch auf eine passende Höhe gebracht.
Nun konnten wir uns nach Wochen der Suche endlich auf den Urlaub freuen. Vor der Planung der Ausflüge am Urlaubsort brauchten wir aber erst einmal ein paar Tage Pause. Denn auch diese Recherche nahm, wie wir wussten, wieder unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Kann man mit dem E-Rolli aufs Schiff? Ist die alte Burg eigentlich rollstuhlgängig? Und in welchem Lokal können wir lecker und barrierefrei essen? Oder kochen wir doch lieber selbst? Aber wie ist dann die Küche in der Ferienwohnung ausgestattet?
Das muss doch besser gehen, dachten wir uns. Und so kamen wir auf die Idee, dieses Portal zu entwickeln. Hiermit möchten wir Ihnen und auch uns künftige Urlaubsplanungen erleichtern. Oft geht es dabei nicht einmal darum, dass alles perfekt barrierefrei ist. Vielmehr ist es wichtig, vorher zu wissen worauf man sich einlässt und welche Möglichkeiten vor Ort bestehen (oder eben nicht). Dies ist unser Ziel.
Haben Sie solche Geschichten auch schon erlebt? Welche Lösungen haben Sie gefunden? Schreiben Sie uns! Wir freuen uns auf Ihre Geschichten und geben Ihre Tipps gerne weiter.